Tag des offenen Denkmals 2019

Gespräch in der Grabungstaedte

„Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ lautet 2019 das Motto des durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz jährlich bundesweit organisierten Tags des offenen Denkmals. Das Motto zielt auf das einhundertste Bauhausjubiläum. Seit 2015 organisieren die Wohnungsgenossenschaft Frohe Zukunft eG als Eigentümerin des Kunstwerkes und Künstlerin Dagmar Schmidt jährlich öffentliche Veranstaltungen im Kunstwerk – Gespräche, Lesungen, Workshops, Führungen – die sich mit der besonderen Situation in der Silberhöhe aus verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen. „Angesichts der Großsiedlung Silberhöhe und deren Entwicklung, Status Quo und Zukunftserwartungen lassen sich einige Fragen zu dem verdrängten Erbe des Bauhauses, dem industriellen Wohnungsbau, abwägen“, sagt die Künstlerin der Grabungsstaedte Dagmar Schmidt. Am Sonntag, 8.9.19 war sie im Kunstwerk mit dem renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Peer Pasternak, Forschungsdirektor bzw. Direktor des Instituts für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Gespräch. 

Es ging um das Selbstverständnis des Bauhauses und dessen „verdrängtes Erbe“. Es wurde auf soziale Entwicklungen verwiesen, die Grabungsstaedte als potentieller Erinnerungsspeicher beschrieben und möglicherweise Entwicklungsszenarien für die Großsiedlungen skizziert. Die zahlreichen Gäste teilten ihre Erfahrungen, stellten Fragen, kommentierten und diskutierten die Situation in der Stadt, in Stadtumbaugebieten und ländlichen Räumen.

Peer Pasternak, Prof. Dr. Studium der Politikwissenschaft an der Universität Leipzig. Seit 2004 Forschungsdirektor bzw. Direktor des Instituts für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), Lehrveranstaltungen am Institut für Soziologie der MLU und Herausgeber der Zeitschrift „die hochschule. journal für wissenschaft und bildung“. Arbeitsschwerpunkte: Hochschulpolitikanalyse, Hochschulorganisation, Bildung und Wissenschaft in demografisch herausgeforderten Regionen, Wissenschaftszeitgeschichte

Foto: Ronny Scheffel, Frohe Zukunft WG
Foto: Ronny Scheffel, Frohe Zukunft Wohnungsgenossenschaft eG.

Grabungsstaedte

Die Bodeninstallation Grabungssteadte steht seit 2005 im damals schrumpfenden Stadtteil Silberhöhe in Halle (Saale). Im Konzept zum Kunstwerk ist involviert, die Veränderungen des Standortumfeldes auch am/im Kunstwerk zuzulassen und durch sanfte Pflegemaßnahmen zu begleiten. Das Kunstwerk verändert sich über die Zeit.

Das Projekt Rezeptionsforschung Kunst im öffentlichen Raum in 2015/16 untersucht, was sich entwickelt hat – welche Pflanzenarten, welche Tiere haben sich angesiedelt, welche baulichen Veränderungen sind zu beobachten, welche Ursachen haben sie, was gibt es über die überregionale und lokale Wahrnehmung zu befinden?

Die Grabungsstaedte ist jederzeit begehbar. Besuchen Sie die Bodeninstallation, tauchen Sie ein in die Geschichte des Bauwerks und beobachten Sie die Veränderungen:

Grabungsstaedte in Halle (Saale) finden

Bewohner („Teppichkante“ in der Grabungsstaedte), 0:48 min © 2015