Was bleibt vom Lebensraum?
Gespräch in der Grabungsstaedte (Erich-Kästner-Strasse 13-15, Halle (Saale)
am
11. September 2016, 14 Uhr
Im Gespräch
Andreas Freyer (
Künstler, Halle/Kaltenmark, Initiator des Künstlersymposium Spur der Steine 2003),
Dagmar Schmidt
(Künstlerin Grabungsstaedte, Langenhagen),
Frank Sydow
(Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Frohe Zukunft e.G., Eigentümer Grabungsstaedte)
und Gäste
Weitere Aktionen auf der Grabungsstaedte zum Tag des offenen Denkmals
13 / 17 Uhr Kreidegraffiti für Kids und Große
16 Uhr Führung
Schon in früheren Epochen wurden Siedlungen verlassen, dem Verfall anheim gegeben und verschwanden unter Vegetations- und jüngeren Zivilisationsschichten. Menschen späterer Epochen entdecken diese Reste, Forscher bewerten Funde nach geeigneten Methoden und deuten wahrscheinliche Lebensabläufe, die sich aus Art und Lage der Relikte ableiten lassen. Auch in Zeiten der „schrumpfenden Städte“ fallen Wohngebäude frei, Infrastruktur aus Straßen, Grünräumen, Beleuchtung usw. wird scheinbar obsolet. Doch was wird aus unserer Zeit überliefert werden? Welche aus unserer Kultur stammenden Artefakte werden der Zukunft die Befunde liefern? Und welche Informationen werden überleben?
Die Bodeninstallation Grabungsstaedte steht seit 2005 im schrumpfenden Stadtteil Silberhöhe in Halle (Saale). Im Konzept zum Kunstwerk ging es darum, die Veränderungen des Stadtteils auch am und im Kunstwerk zuzulassen und allenfalls durch sanfte Pflegemaßnahmen zu begleiten. Das Kunstwerk verändert sich über die Zeit. Sind die anfänglichen Vorstellungen zum Umgang mit der Bodenskulptur eingetroffen? Was sagen die Befunde aus der künstlerischen Rezeptionsforschung 2015 zur Grabungsstaedte aus?
Über diese und andere Fragen tauschen sich der Künstler Andreas Freyer, die Künstlerin Dagmar Schmidt (Grabungsstaedte) und Frank Sydow, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Frohe Zukunft e.G. und die Öffentlichkeit am 11. September 2015 ab 14 Uhr in der Grabungsstaedte aus. Der eben erschienene Katalog „Sammeln Jagen Kartografieren Abbilden / Rezeptionsforschung Kunst im öffentlichen Raum Bodeninstallation Grabungsstaedte in Halle (Saale)“ wird vorgestellt. Gedanklich, bildlich und praktisch umkreist das Gespräch Wirklichkeiten und Möglichkeiten von Denkmal und Kunst im öffentlichen Raum.
Grabungsstaedte, Herbst 2015, Foto Dagmar Schmidt