Ein 360° Rundgang durch das Kunstwerk sowie ein Kurzfilm mit filigranen Details und atemberaubenden Totalen lädt ein, die Grabungsstaedte zu entdecken. Der Kurzfilm begleitet Sie durch das Kunstwerk und verweist auf Besonderheiten, die man meist nur auf dem zweiten Blick wahrnimmt. … zum Film
Als zusätzlichen Höhepunkt des Tags des offenen Denkmals 2020 gibt es seit 13.09.2020 das Hörspiel „Durchreiche“ (Renè Langner) online zu erleben, mehrere Tonsequenzen – aufgenommen in einem Gebäude des gleichen Bautyps P2 – entführen akustisch in die Welt der Grabungsstaedte. Hören Sie rein in das Hörspiel Durchreiche.
In den vergangenen Jahren hat die Frohe Zukunft Wohnungsgenossenschaft eG. gemeinsam mit der Künstlerin Dagmar Schmidt den Tag des offenen Denkmals direkt am Kunstobjekt „Grabungsstaedte“ in der Silberhöhe veranstaltet. Viele Kunstinteressierte haben uns bei diesen Veranstaltungen besucht, mit uns gesprochen, sich ausgetauscht und die Grabungsstaedte gemeinsam mit uns neu entdeckt. Auch 2020 möchten wir die Grabungsstaedte der Öffentlichkeit präsentieren – in diesem Jahr jedoch in einer anderen Form als gewohnt – und dabei gleichzeitig animieren, diese zu besuchen.
Gemeinsam haben wir an einem Konzept für die Ausgestaltung des virtuellen Tages des offenen Denkmals gearbeitet. Dabei entstand ein 360° Rundgang durch das Kunstwerk und ein Kurzfilm mit filigranen Details und atemberaubenden Totalen. Die Besucher werden von der Künstlerin durch das Kunstwerk begleitet und erhalten Einblicke, die man meist nur auf dem zweiten Blick wahrnimmt.
Die Bodeninstallation „Grabungsstaedte“ befindet sich seit 2005 im Stadtteil Silberhöhe (Erich-Kästner-Straße 12 – 17). Das Kunstwerk selbst ist aus einem Gebäudegrundriss in industrieller Bauweise, abwertend „die Platte“ genannt, geformt und mit Möbeln aus Beton möbliert. Die Künstlerin Dagmar Schmidt (Langenhagen) hat ihre Idee einer Zeitkapsel in einem schrumpfenden Stadtteil mit einem Team aus dem Bildungsverein Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt e.V. und in Kooperation mit dem Künstlerkollegen Andreas Freyer (Kaltenmark) in einem unserer zum Abriss vorgesehenen Wohnblöcke verwirklicht. Im Jahr 2006 wurde das Kunstwerk mit dem mfi Preis Kunst am Bau unter dem Preisgerichtsvorsitzenden Tony Cragg ausgezeichnet. Die Jury begründete die Preisvergabe 2006 an Dagmar Schmidt u.a. folgendermaßen:
„In ihrer Arbeit thematisiert die Künstlerin die Problematik des sich verändernden sozialen Raumes. Dabei öffnet sie das ursprünglich Private – den Wohnraum – der Öffentlichkeit, während die umliegenden Häuser für den Betrachter verschlossen bleiben. Durch die Möglichkeit des Begehens macht sie die Historie des Ortes für die Menschen direkt erfahrbar und erhält gleichzeitig Erinnerungsspuren an das Wohnen in Gebäuden des industriellen Wohnungsbaus.“
Gehen auch Sie auf Spurensuche – im Labyrinth des Kunstwerkes und entdecken Sie die Zeitkapsel: GRABUNGSSTAEDTE!